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LUST AM LEBEN! Mein Leben als Bestatterin

Eine Odyssee begann

Schnell wurden wir in ein Krankenhaus überwiesen, dass der klassischen Schulmedizin nachgeht. Es war praktisch, da nah am Wohnort, was die Situation mit Kind und Schule erleichterte, weil lange Anfahrtswege somit vermieden werden konnten. Dort fanden weitere Untersuchungen statt und auch eine Nacht stationärer Aufenthalt.

Die Versorgung war in Ordnung, aber wie ich schon lesen könnt, ich benutze die Vergangenheit. Mehr als Versorgung auf rein medizinischer Ebene war dort nicht zu erwarten. Das was benötigt wurde an Fürsorge, an emotionaler Unterstützung und Begleitung war nicht gegeben. (Und das ist nun freundlich ausgedrückt.) Ich möchte hier keinem Arzt einen Vorwurf mache, denn ich unterstelle nicht böswillige Absicht, sondern eher Zeitdruck, strukturelle Mängel, zu wenig Ausbildung hinsichtlich der Kommunikation mit Patienten in Krisensituationen, etc.Doch nach kurzer Zeit klar, dieses Krankenhaus ist nicht der richtige Ort.

Wir mussten neue Wege suchen.

Dank meiner vielen Gespräche mit Angehörigen und der immer wieder lobenden Geschichten die ich aus dem antroposophischen Krankenhaus Havelhöhe gehört hatte und auch ich selbst beruflich schon vor Ort war und ebenfalls einen sehr guten Eindruck hatte, nahmen wir dort Kontakt auf.

Unser erstes Gespräch fand in einem kleinem Zimmer statt. Hinter uns ein bodentiefes Fenster mit Blick nach draussen ins Grüne, vor uns eine freundliche Frau in Alltagskleidung mit aufmerksamen Augen und einem wachen Geist die uns herzlich begrüßte.

Nachdem Antonia ihre Krankheitsgeschichte beschrieben hatte, sah mich die Ärztin an und fragte mich, ob ich die Angst spüren könne. Ich war genauso irritiert wie meine Freundin über diese Frage. Damit hatte ich nicht gerechnet, das war ich nicht gewohnt, dass ein Arzt, oder in dem Fall eine Ärztin so genau hinspürt. Die Frage bezog sich darauf, da meine Freundin in ihrer für sie typischen Art so erzählte, als hätte sie gerade einen etwas trüben, nicht so tollen Urlaub erlebt.

Ich glaube an dieser Stelle passt das Wort "Verdrängung" sehr gut. Ich antwortete mit dem Satz, ja, ich kenne sie gut und ich spüre die Angst. Aber ich spüre noch mehr Wut und das Gefühl der Ungerechtigkeit und der Hilflosigkeit.

Über die Wut haben wir dann noch lange gesprochen. Wie wird man die los?

Denn letztendlich würde man ja gerne jemanden verantwortlich machen, der einen Fehler gemacht hat, denn diese Diagnose ist eine Folgeerkrankung aus einer 5 Jahre vorher, für uns dank der regelmässigen und gut verlaufenen Nachsorgeuntersuchungen "geheilten" Ersterkrankung.

Ein grosser Irrtum, den man niemanden anlasten kann.

Also was macht man mit der Wut? Die Ärztin schlug vor in den Wald zu gehen, einen grossen Baum anzuschreien. Das wies Antonia entschieden zurück und die Frau am anderen Ende des Tisches sagte, dann nehmen sie mich. Schreien Sie mich an, die Wut muss raus. Ich kann das aushalten!

Nach diesem Gespräch gingen wir das erste Mal aus einem Krankenhaus, obwohl es dort gar nicht nach Krankenhaus aussieht, und waren erleichtert. Jemand der verstand was wir brauchten. Zuwendung, Begleitung nicht nur auf medizinischer sondern noch viel mehr auf einer emotionalen Ebene. Ein tiefes Durchatmen begleitete uns auf dem Heimweg. Da war jemand der an uns glaubte, der Hoffnung machte und die Zwischentöne genau mitbekommt und dennoch die Realität im Auge hat.

Solche Ärzte wünscht man sich. Danke und Chapeau!

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