LUST AM LEBEN! Mein Leben als Bestatterin
Friedhofskultur

Ich komme gerade aus einem erholsamen Kurzurlaub aus Mallorca zurück. Auch hier im katholischen Spanien musste ich selbst-verständlich einen Friedhof besichtigen.
Ein kleiner Friedhof in Fortnalutx, im Norden der Insel der sehr beschaulich am Hang unter einer Orangenplantage liegt. Die Gräber sind zum Teil 150 Jahre alt und wie bei den Katholiken üblich, vor allem Erdbeisetzungen. Ein Name tauchte immer wieder auf. Auf bald jedem dritten Grabstein war dieser zu lesen. Ob man daraus schliessen kann, dass dies eine Familie war, oder der Nachname zu dieser Zeit sehr häufig vorkam, konnte ich nicht recherchieren.
Auch ein anderes Phänomen blieb mir unerschlossen. Die Grabsteine waren wie auch bei uns am Ende des Grabes, mit dem Unterschied, dass es keine Erde davor gab, sondern Platten, die anscheinend herauszunehmen sind und der Sarg dann im 90 Grad Winkel davor beigesetzt ist. Die Platten die dazu geöffnet werden, sind jedoch von der Länge viel kürzer, als ein normaler Sarg lang ist. Wie nun tatsächlich eine Beisetzung dort stattfindet bleibt mir ein Rätsel. Wie kommt der circa 2m lange Sarg durch die geöffneten Platten in den Boden die maximal eine Öffnung von 1.20-1.20h ermöglichen. Das werde ich nun versuchen herauszubekommen.
Die Grabsteine sind sehr monumental und von vergangener Pietät die es heute nur noch selten so zu sehen gibt. Häufig sind kleine Porzellanbildchen angebracht mit den Gesichtern der Verstorbenen.
Hier noch ein kleines Detail an Blumenschmuck aus Metall, das in seiner Morbidität einen wundervollen Charme hat.

