LUST AM LEBEN! Mein Leben als Bestatterin
8. Auch das Kaninchen braucht einen Ort....
Neulich schrieb mir verzweifelt eine sehr liebe Kundin die sich gerade ausserhalb Berlin aufhielt und teilte mit, dass das Kaninchen der Tochter verstorben sei und ob es nicht einen Tierbestatter gäbe. Ich wußte, dass es dies gibt, doch mir war sofort klar, das übernehme ich. In einem Telefonat spürte ich die Trauer, die jetzt durch einen erneuten Trauerfall in so kurzer Zeit, noch einmal die ganze Trauer hervorbrachte.
Ich holte das verstorbene Kaninchen bei der Tierärztin ab und baute ihm ein kleines Kistchen, legte das Kaninchen hinein und schmückte es mit gelben Stoff und ein paar Blumen. Dann begann ich in meinem Garten ein Loch zu graben und legte Benedicé vorsichtig hinein. Kerzen brannten für Sie in diesem Moment. Nebenan liegt eine Taube, die wahrscheinlich neulich einer Katze zum Opfer gefallen ist. Hoffe verstehen sich die beiden so nah aneinander. Für die Familie ist alles dokumentiert und wenn die Tochter zurückkehrt dann lade ich alle gemeinsam ein und wir machen ein kleines Festchen.
In dem Moment als ich mir bewußt wurde, dass nun zwei Tiere in meinem Garten liegen, die ich beide in den letzten Wochen beerdigen musste/durfte, kam mir ein Buch in den Sinn, dass ich immer wieder gerne durchblättere. Ein Buch mit dem Namen, "Die besten Beerdigungen der Welt". Eigentlich ein Kinderbuch und ich liebe es. Schaut mal rein, es lohnt sich.